KUNST UND SEHEN                                      KUNST UND SEHEN

Emile Zahnd
Sens de la matière, sens du toucher

     Vernissage 16. November 2006  ab 18.30 Uhr.  
Begrüssung Sarah Zahnd
Der Künstler ist anwesend.

    *zudem noch am Samstag,
09. Dezember 2006 von 11-16 Uhr
 

Offnungszeiten:
17.11. - 30.12.2006, Di-Fr 14 - 18 Uhr und Sa 10 - 16 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung unter Nr. 0041 (0)52 761 24 81

 

 

 

   

 

SHN vom Samstag 18. November 2006, Region

Ausstellung Emile Zahnd in der Galerie O

Wandel von Fundstücken

Bei Emile Zahnd verhält sich der Betrachter wie bei den Installationskünstlern der Arte Povera - dreht sich entweder düpiert ab von den verbrauchten Materialien der Wegwerfgesellschaft oder ist bereichert von der Poesie aus dem fast tänzerischen Zusammenspiel von Fundstücken mit Farbe.

Der «neue Realismus» lässt Unverhofftes zu. Lächeln über die Ideen kommt auf wie bei Peynets Zeichnungen und deren feinem Humor. Da einer auf seinen Streifzügen durch die Wälder Formspielereien und Farbwelten aufstöbert und motivlich weiterentwickelt, gestaltet er sie zu Unerwartetem.
Eigentlich schafft Emile Zahnd bei seinen von Musik vorangetriebenen bildnerischen Phasen immer wieder die Überbrückung. Und zwar in mehrfacher Hinsicht. Verbogenes, vom Feuer koloriertes Blechmaterial wird zum schöpferischen Ausgangspunkt für Malerei. Witzige Objekte wie «Parapluie» entschlüsseln die eigentlich traurige Wegwerfmentalität. Metallblätter lassen einen Olivenbaum vital über die Grenzen des Bildrandes und reliefartig in den Raum hineinwachsen. Pastoser Farbauftrag muss nicht, aber kann durchaus zuckersüss wie Mélange ausarten - was aber genüssliche Lebensfestivitäten schildern mag. Eine reliefartige Baumkrone kann echte Oliven hinter Farbe versteckt halten, und der borkige Stamm bekommt Individualität von Rindenstücken.
Die «Akrobaten» gehen graziös mit der Zierlichkeit von Drahtringen um: als «Equilibriste», als «Charlot» auf dem Einrad. Die Palme bringt das Rascheln der Blätter im Wind in die vier Wände; ihr faseriger Rand möchte berührt sein. Aus einem ehemaligen undefinierbaren Küchengerät blüht die rostrote Blume.
Neugierige kommen voll auf ihre Kosten. Denn der mehrfache Preisträger in Frankreich, jetzt wohnhaft im Wallis, schmuggelt ohne Sarkasmus weiterführende Gedanken mit ein, etwa wenn er unbekümmert Fruchtgemälde mit Drahtkonturen versieht oder süsse Mädchengesichter so konterfeit, dass man sie trällern zu hören wähnt.
Ursula Noser

Die Ausstellung in der Galerie O im Haus zum Straussen dauert bis zum 30. Dezember.

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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