KUNST UND SEHEN                                      KUNST UND SEHEN

H a n s p e t e r   K a m m
"Symphonie in Draht"

     Vernissage 15. März 2007  ab 18.30 Uhr.  

Der Künstler ist anwesend.

 

   

 

SHN vom Samstag 17. März 2007, Region

Ausstellung

Doppelbödig auf heitere Art

Welch eine fröhliche Ausstellung ist zurzeit in der Galerie O! Denn das Witzige in den durchscheinenden Gebilden von Hanspeter Kamm kommt weder plump noch banal oder abgegriffen, sondern auf den mehrschichtigen Gefilden der lichten Fantasie einher. Es verführt die Beschauer zum Lachen wie die filigran ausgeformte bunte Geschichte «Almduddler». Es ruft leises Lächeln hervor wie die Poetik von Fridolin Tschudi, der dem gleichen Boden entstammte wie die Sippe der Kamms. Allerdings, von dort oben, wo mannigfach Insekten fleuchen und Fabeln wie Gespenstergeschichten gedeihen, kann man immer den Ausblick hinaus in grössere Weiten finden. Als der ursprünglich als Dekorateur, Grafiker und Karikaturist Tätige sich dem Draht als Werkmaterial zuwandte und den Formenreichtum zartester Fauna und Flora abzubilden begann - wozu er die Schweisstechnik zu ungeahnter Meisterschaft entwickelte -, hiess es: «Der macht jetzt so Fliegen ...»

Ja, und Mücken, Libellen, Fahrräder mit skurrilen Passagieren, Doppeldecker voller aufmüpfiger Hintergedanken. Bloss, dass er diese kunstvollen Einzelteile metaphorisch mit leiser, doch unverkennbarer Gesellschaftskritik zu Bildgeschichten fügt. Zierlich mit feingliedrigen Künstlerfingern geschaffen, flügeln Motive einher. Wenn das Bild «Alltag» eine Schulstube der Insekten an Computerpulten visionisiert, hakt der Grundgedanke nach. Und wenn beim Titel «Scheinheilig» die fromme Schwärze zu Teufelshörnchen auswächst, braucht es schon wieder Werke wie «Seele baumeln», «Vorbeter», «Weiche Landung» (in der Butterbirne!) oder «Walpurgisnacht», um träumen zu können wie bei den «Cubes», bei «Beerenzauber» oder bei «Flügelflitzer». Die abgebildete Zahnarztpraxis für Mücken bringt zum Schmunzeln wie «Wolke sieben» oder eine Schellackplatte aus Draht. Figuren tragen Farbe oder Gewänder aus feinstem Drahttüll; fabuliert wird liebevoll, die Gedanken vermitteln kontrastreiche Poesie im Alltag - trotz allem und jetzt erst recht. Wenn ein Künstler Lebenshilfe gibt, dann nicht aus dem Lehrbuch, sondern sublimiert.

Ursula Noser

 

 

 

 

           

 

 

 

 


 

Ausstellungsdauer:
16. März bis 28. April 2007


Öffnungszeiten:

DI - FR 13.30 - 18.00 Uhr
Samstag 10.00 - 16.00 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung
unter Nr. 0041 (0)52 761 24 81

                

Presse:

Medieninfo

Einladungskarte

 

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