Ausstellung 15.1. - 6.3.2010

GUDRUN RIX  -  ALFRED WÜGER

geFundEn  - ein Kosmos



oben: Holzrad mit Wurzeln und Schwemmholz, 63cm
unten: Kohle mit Erde vermischter Bienenwachs und Gouache auf Jute und Holz 45x44cm - 2004

 

GUDRUN RIX  - ALFRED WÜGER
geFundEn  - ein Kosmos

Wer sucht, der findet, heisst es. Oft aber finden wir Dinge, die wir nicht gesucht haben
und die dann von einer Sekunde auf die andere als bedeutend erscheinen,
so, als hätten wir sie suchen müssen, wenn wir sie nicht gefunden hätten.

Die Künstlerin und der Künstler sind anwesend.
Laudatio: Thomas Feurer, Stadtpräsident.

Ausstellungsdauer 15. Januar bis 6. März 2010.

Die Künstler sind jeweils an den Samstagen von 13.00 bis 16.00 Uhr in der Galerie O.

Öffnungszeiten: MO-FR 13.30-18 SA 10-16 Uhr   
oder nach telefonischer Vereinbarung unter

0041 (0)52 761 24 81
         

www.galerieo.ch –  e-mail: a_hoegger@bluewin.ch

GALERIE O – Vorstadt 34  - Eingang Webergasse 58
CH-8200 Schaffhausen.

 

Medieninfo:

Gudrun Rix-Donner wurde in München geboren und ist seit 1981 Schweizer Bürgerin. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.
Seit 14 Jahren lebt die Künstlerin in Neuhausen. Sie ist pensionierte Aktivierungstherapeutin und setzt sich heute als IDEM-Mitarbeiterin
im Kantonsspital regelmässig ans Bett von Alzheimer-Patienten, um ihnen Geschichten zu erzählen.

                 
Das Sammeln ist ihre Leidenschaft. Auf zahlreichen Reisen durch die ganze Welt trifft sie immer wieder auf Gegenstände,
die ihr ins Auge fallen, und findet so Dinge, die sie als «Kunstwerke» bezeichnet, «die die Natur in einmaliger Art gestaltet hat».
Sie ordnet die Fundstücke gemäss dem Sinn, den sie in ihnen entdeckt, an und fügt so Dinge aneinander,
die von selbst wohl nie zueinander gefunden hätten.
«Happy bin ich, wenn es mir gelingt, andere mit meinen Funden zu inspirieren. Welche Naturkunstwerke haben Sie gefunden?»  

Alfred Wüger wurde 1957 in Steckborn im Kanton Thurgau geboren und lebt in Schaffhausen. Nach einer kaufmännischen Lehre
und der Zweitwegmatura studierte er Nordistik, Philosophie und Theologie in Zürich und Uppsala.
Er ist heute als freier Journalist tätig. 2006 erschien das Buch «Seelentanz», ein Porträt der Transsexuellen Nadia Brönimann,
und ebenfalls 2006 wurden einige seiner Mundartgedichte auf Radio DRS in der «Schnabelweid» ausgestrahlt.

              
2004 fand im Jugendwerk Gailingen eine erste Ausstellung mit «Notkunst»-Bildobjekten von Alfred Wüger statt, Objekten,
die ein Heizungsmonteur «entdeckte» und dann über einen Kontaktmann der Öffentlichkeit zugänglich machte.
Damals schrieb Ingeborg Meier im «Südkurier»: «Sie sind stark, die Arbeiten, die Alfred Wüger präsentiert …
durch die Spannung, die sich aus der Verwendung von grobem Altmaterial und der ästhetischen Ordnung der Darstellung ergibt.» 

 

SHN vom Samstag, 16.1.2010

Dinge zum Sprechen bringen

In der Galerie O ist eine Ausstellung mit Werken von Gudrun Rix-Donner und Alfred Wüger zu sehen.

Von Martin Edlin

Der Titel «geFundEn – ein Kosmos» trifft die Ausstellung der beiden Schaffhauser Kunstschaffenden im Kern: Gudrun Rix-Donner zeigt gefundene und gesammelte Gegenstände, wie sie die Natur geformt hat – etwa ein Lavastein, ein Fischknochen, Schwemmholz –, zu meist kleineren Skulpturen zusammengefügt. Alfred Wüger präsentiert Bildobjekte aus Altmaterial (Holz und Metall), bearbeitet, geformt und zu Objekten gerahmt. Beides ergibt, einander ergänzend und doch auch kontrastierend, eine Art Fixpunkte, die zusammen einen ganzen Kosmos ausstecken. Gudrun Rix, pensionierte Aktivierungstherapeutin, lässt ihre Fundstücke selbst und nur durch das Zusammenfügen zu Werken werden, spielerisch, nicht ohne Humor, einzig mit dem Anspruch auf das optische Entdecken durch den Betrachter. Ihr geht es um das emotionale Staunen über Farben und Formen, die einen «natürlichen» Gegenstand zum «Sprechen» bringen. So werden «die Installationen zu kleinen Welten oder Inseln, aufgebaut aus diesen Fundstücken», meinte Stadtpräsident Thomas Feurer in seiner Vernissagerede am vergangenen Donnerstagabend. Anders der Journalist, Buchautor, Poet, reformierte Laienprediger und bildende Künstler Alfred Wüger: Er verwendet das grobe Material mit feinem Gespür, gestaltet, bemalt und beschriftet es zu plastischen Tableaux, deren philosophische oder spirituelle Aussage zu intensiver intellektueller Auseinandersetzung auffordert. Für Thomas Feurer unternimmt Alfred Wüger hier eine «fast intime Wanderung, die wahrscheinlich auch eine Seelenwanderung ist, an der wir teilnehmen können». Die grosse Vernissage-Besucherschar, die von Galerie-Besitzer Albert Högger willkommen geheissen wurde, bekundete viel Interesse, diesen «gefundenen Kosmos» zu durchstreifen.